Unbefriedigt

16.08.2015 12:00

Neulich hatte ich so einen Rappel, dass ich mich trotz relativ mäßigem Wetter ins Auto gesetzt hab und Sonntagabends nach Glücksburg gefahren bin.

Ich hatte das Schloss schon lange auf meiner "Outdoor-Motiv-Liste" und mich schon vor Monaten mal bei der Verwaltung nach einer nächtlichen Beleuchtung des Gebäudes erkundigt, nur bisher hat die Tour halt nie geklappt. Und irgendwie passt es doch sowieso nie wirklich, und wenn man immer auf die perfekten Bedingungen warten will, kommt man nie zum Fotografieren raus, also Augen zu und durch, man muss auch mal was riskieren.

Eigentlich sah der Himmel dann auch recht vielversprechend aus nach dem Sturm, hübsche weiße Wolken zogen am blauen Himmel. Für die geplante Langzeitbelichtung im Grunde super. Wobei das Hauptmotiv schon das beleuchtete Schloss in der blauen Stunde sein sollte.. Mut wird ganz offensichtlich jedoch nicht immer belohnt, je nördlicher ich kam, desto dichter wurde die Wolkendecke, und bereits kurz vor Glücksburg fielen die ersten Regentropfen.  Es tröpfelte auch, als ich am Wasserschloss ankam, und die Tatsache, dass das Ganze per se irgendwie relativ unspektakulär aussah (ich war vor fast 30 Jahren mal mit der Schulklasse da und hatte das irgendwie "anders" in Erinnerung), passte zum inzwischen komplett zugezogenen grauen Himmel. Hmpf.

Eine Wanderung um den halben See führte zu der Erkenntnis, dass tatsächlich direkt vorn am Parkplatz bereits die beste Position zum Fotografieren war, nun ja, jeder Gang macht bekanntlich schlank. Nach ein paar Aufnahmen dann die schon erwartete Ernüchterung. Bedeckter Himmel tut mal gar nichts für ein Foto. Nichts Gutes jedenfalls. Sonnenuntergang fiel also schon mal aus. Beim Dunkelwerden die nächste traurige Erkenntnis, die mir vorher schon glasklar war (aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt): bedeckter Himmel verhindert auch die blaue Stunde. Logisch, wenn vom Himmel nichts zu sehen ist. Aber es hätte ja sein können, dass es noch ein wenig aufreißt und etwas blau hinter den dann dunklen Wolken durchblitzt. Hätte mir ja schon gereicht. War mir allerdings nicht vergönnt.

Dann folgte die Erkenntnis, dass die Beleuchtung des Schlosses mehr als mau ist. Die drei Lampen in vier Reihen, die da einfach eine Fläche in kaltem Licht anstrahlen machen ja mal so gar nichts her! Ich weiß aber auch nicht, warum ich einfach gedacht hatte, es würden vielleicht auch einige Fenster beleuchtet sein oder wenigstens mehr Strahler auch die Türme des Schlosses erhellen.. pfft.

Was bleibt noch zu erwähnen? Ach ja, der Regen. Das Tröpfeln ging natürlich in astreinen Regen über, so dass dann auch bald gar kein Fotografieren mehr möglich war. Die Fotoausrüstung und ich waren irgendwann so nass, dass ich "aus Sicherheitsgründen für Leib und Leben" (na gut, sagen wir: um einen Wasserschaden am wertvollen Eqiupment zu verhindern und zur Erhaltung meiner Gesundheit) abbrechen musste. Aber es war motivmäßig eh nicht viel zu holen. Klar wären bei super Sonnenuntergang und anschließender blauen Stunde ein paar schöne Bilder bei rumgekommen, aber da steuere ich dann bei der nächsten Gelegenheit doch lieber ein anderes Ziel (Motiv) an.

Die Ausbeute von diesem spontanen Trip ist entsprechend mau. Sehr mau. Eigentlich könnten die kompletten Bilder in den virtuellen Mülleimer, aber damit tue ich mich dann ja auch immer schwer. So lade ich also mal die einzigen drei Bilder ins Album Stadt, Land, Fluss, die ich letzlich entwickelt habe. Und obwohl ich hier ausnahmsweise mal -für meine Verhältnisse- deutlich mehr an den Reglern in Lightroom geschraubt habe, sind die wirklich keine Knaller, aber in Ermangelung von besseren.. Ihr wisst schon. Wenn der Speicherplatz knapp wird, sind das sicherlich die ersten, die demnächst wieder gelöscht werden, aber dann hab ich sie wenigstens mal gezeigt. Schließlich belegen sie immerhin, wie wichtig das passende Wetter fürs Fotografieren ist..

Fazit aus dieser Tour: War ja ganz nett rauszukommen, aber befriedigt hat mich das nicht! Daher: Fortsetzung folgt.